Geschichte der Webschule
LLA Imst Webschule
1924 wurde an der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt in Imst eine Webschule gegründet. Sie sollte der bäuerlichen Bevölkerung helfen sich eine Nebenerwerbsquelle zu erschließen.
In zwei aufeinanderfolgenden Winterlehrgängen wurde das Handweben unterrichtet. Die ersten Kurse leitete Tilly Knauer aus Bielefeld. Die Webstühle kamen aus Norwegen und Deutschland.
Die Webschule bemühte sich um Aufträge und Absatz für ihre Absolventen. Ziel war die Förderung der bäuerlichen Hausindustrie.
1928 übernahm der Dipl. Textilfachlehrer Fritz Krüse die Leitung der Webschule. Er plante die neuen Räumlichkeiten die seit 1929 die Weberei beherbergen. Mit der Entwicklung eines Bauplans für den Imster Handwebstuhl, konnten Absolventen in Tirol Webstühle bauen lassen, die ihren Anforderungen entsprachen.
Altschüler der Webschule gründeten 1934 die Genossenschaft „Tiroler Hausindustrie“, später in Tiroler „Heimatwerk“ umbenannt.
1929 trat Marianne Unterweger als Lehrerin ein, 1934 kam Berta Riccabona dazu. Letztere unterrichtete Weben an der Haushaltungsschule.
1946 wurde die Webschule, während der französischen Besatzung, vorübergehend geschlossen.
1947 kam die gewerbliche Landesberufsschule der Handweber an die Webschule nach Imst.
In den 1950er Jahren entwickelte sich mit dem Tourismus eine andere Nebenerwerbsmöglichkeit für die Bevölkerung und das Handweben verlor an Bedeutung. Um die Webschule zu erhalten versuchte man die Bundesberufsschule für Handweber nach Imst zu bekommen und mit dem Winterlehrgang der Webschule zu verbinden. Da dies nicht möglich war endete die Webschule 1964.
Ab den 1960er Jahren wurde die Webschule in eine offene Werkstatt („Webstube“ ) umgestaltet. Statt der Winterlehrgänge fanden Lehrgänge zum Weben für den Eigenbedarf statt.
Die Weblehrerinnen und Weblehrer bestritten den Webunterricht an der Haushaltungsschule, leiteten die offene Werkstatt und führten Kurse durch. Die Kurse richteten sich an interessierte Laien und an therapeutisch tätige Berufsgruppen.
Ende der 1990er Jahre konnten, aufgrund der personellen Situation, keine Webkurse angeboten werden.
Seit 2003 wurde mit der Anstellung der Webermeisterin Annegret Schwegler das Kurswesen der Webschule wieder aufgebaut.